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Motorradtouren in Südtirol – so wird die Tour auch für Kinder zum Erlebnis

Die bergigen Landschaften Südtirols sind ein Paradies für kleine und große Motorradfans.
Wenn ein oder sogar beide Elternteile regelmäßig zu Motorradtouren aufbrechen, ist bald auch das Interesse der Kinder geweckt: Sind Mama oder Papa motorradbegeistert, dauert es nicht lange, bis auch der Nachwuchs aufsteigen möchte. Sofern Sie einige Tipps beachten, spricht nichts dagegen, Kinder auf eine Tour mitzunehmen. Im Gegenteil: Eine Rundfahrt etwa durch Südtirol ist ein aufregendes und unvergessliches Erlebnis für Eltern und Kind.
Eine Motorradtour in Südtirol als Familienerlebnis
Sind die Eltern leidenschaftliche Motorradfahrer, wird schnell auch der Nachwuchs neugierig und möchte die Eltern begleiten. Viele Eltern sind zunächst jedoch skeptisch und möchten ihre Kinder mit anderen Ausflugstipps von dieser Idee abbringen. Sofern das Kind bereit dazu ist, auf dem Motorrad mitzufahren, ist das aber gar nicht nötig. Eine gemeinsame Tour etwa in Südtirol kann dann zu einem tollen gemeinsamen Erlebnis werden.
Gerade in Südtirol verbinden sich kurvenreiche Straßen und ein einzigartiges Panorama zu einem echten Paradies für Motorradfahrer. Insbesondere die traumhaften Bergstraßen und Pässe rund um den über 2.000 Meter hohen Jaufenpass sind echte Höhepunkte. Unweit vom Jaufenpass entfernt in St. Martin befindet sich der Martinerhof, der sich als Unterkunft anbietet. Von hier aus haben Eltern und Kinder allerdings nicht nur die Möglichkeit, einen Ausflug nach Innsbruck zu unternehmen. So locken hier viele einzigartige Routen für eine Motorradtour:
Die Timmelsjoch-Tour
Die Timmelsjoch-Tour ist ideal dazu geeignet, um von St. Martin aus unternommen zu werden. Die kurvenreiche Route, die Südtirol mit dem Ötztal in Österreich verbindet, wurde 1955 gebaut. Heute ist die tagsüber von Juni bis Mitte Oktober geöffnete Route Motorradfans weltweit ein Begriff.
Die Jaufenpass- Tour
Die Jaufenpass-Tour führt am Ende des Passeiertales auf den 2.094 Meter hohen Jaufenpass hinauf. Der Pass verbindet die Orte Meran und Sterzing. Allerdings lässt sich eine Ausfahrt ideal mit einem Besuch in Innsbruck verbinden.
Die Penser-Joch-Tour
Das Penser Joch ist über 2.000 Meter hoch und verbindet Bozen und Sterzing miteinander. Es ist hervorragend für aufregende Motorradtouren ein Südtirol geeignet. Ein Besuch kann von Mai bis November auch mit einer Jaufenpass-Tour verbunden werden.
Damit diese und ähnliche Touren auch mit Kindern machbar und angenehm sind, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Sind Kinder aber reif für eine längere Motorradtour und erfolgen einige Vorbereitungen, ist jede Menge Spaß vorprogrammiert.
Verfügt das Motorrad über einen Beifahrersitz, dürfen auch Kinder mitfahren.
Ist es überhaupt erlaubt, Kinder auf dem Motorrad mitzunehmen?
In Deutschland gilt prinzipiell, dass Beifahrer auf einem Motorrad befördert werden dürfen, sofern das Motorrad mit einem entsprechenden Haltesystem ausgestattet ist. Das ergibt sich aus § 61 StVZO. Das bedeutet: Um einen Beifahrer befördern zu dürfen, muss das Motorrad mit Haltegriffen ausgestattet sein. Auch Kinder dürfen sich beim Mitfahren nicht lediglich an der Jacke von Mutter oder Vater festhalten. Wer sich bei seinem Urlaub in Südtirol ein Motorrad für entsprechende Ausflüge leiht, muss daher auf eine passende Ausstattung achten.
Neben einer Haltevorrichtung bedeutet eine „passende Ausstattung“ außerdem, dass das Motorrad über einen Beifahrersitz und Beifahrer-Fußstützen verfügt. Hierauf kann nur dann verzichtet werden, wenn Kinder unter sieben Jahren in einem speziellen Motorrad-Kindersitz befördert werden.
Übrigens: Südtirol ist die nördlichste Provinz Italiens. Wer hier mit dem Motorrad unterwegs ist, muss sich an italienisches Recht halten. Dieses schreibt vor, dass Kinder erst dann auf dem Motorrad transportiert werden dürfen, wenn sie das fünfte Lebensjahr vollendet haben.
Welche Motorräder sind „kinderfreundlich“?
Nicht alle Motorräder sind gleichermaßen gut geeignet, um auf ihnen einen Beifahrer zu transportieren. Wer zu einer Motorradtour mit Kind in Südtirol aufbrechen möchte, sollte unbedingt überlegen, wie „kinderfreundlich“ das eigene Motorrad ist.
Das bedeutet: Wer einen Supersportler besitzt, kann diese Maschine eher schlecht für einen Ausflug mit Kind verwenden. Auf eher dünnen Sitzpolstern sitzen Kinder hier unbequem und haben kaum Halt. Außerdem sorgen starke Vibrationen für wenig Fahrspaß bei Kindern. Besser ist es daher, mit einem Tourer, Cruiser oder einer Allround-Maschine zu einer Tour in Südtirol aufzubrechen. Solche Maschinen für gelegentlichen Fahrspaß können auch vor Ort gemietet werden.
Wer ein Motorrad vor Ort in Südtirol leiht, sollte jedoch bedenken: Bevor es zu einer aufregenden Rundfahrt über den Jaufenpass geht, sollte das Motorradfahren mit dem Nachwuchs geübt worden sein. Nur so weiß der Sprössling, was ihn erwartet und womit er rechnen muss. Bei kleinen Mitfahrern sollte außerdem darauf geachtet werden, bei längeren Ausfahrten genügend Pausen einzulegen.
Wann sind Kinder bereit für eine Motorradtour?
Prinzipiell lässt sich sagen: Für eine längere Motorradtour sind Kinder dann bereit, wenn sie schon an kürzeren Motorradtouren Spaß hatten. Ob das Mitfahren auf dem Motorrad der Eltern gut gelingt, hängt insbesondere von Kraft und Körpergröße des Kindes ab.
Ist das Kind zu klein oder nicht kräftig genug, kann es die Fußrasten des Motorrads nicht erreichen. Zudem fällt das Festhalten über längere Zeit schwer, wenn die Kraft des Kindes nicht ausreicht. Das bedeutet meist: Vor Erreichen des Grundschulalters ist es nicht sinnvoll, Kinder auf dem Motorrad mitzunehmen. Ab etwa acht Jahren sind Kinder jedoch körperlich und geistig für erste Ausfahrten bereit.
Was es sonst noch zu beachten gibt
Wer sein Kind auf einer Motorradtour in Südtirol als Beifahrer mitnehmen möchte, muss auf einen passenden Helm und Schutzkleidung achten.
Was den Helm für minderjährige Mitfahrer anbelangt, ist es wichtig, einen Kinderhelm mit optimaler Passform zu wählen. Helme für Erwachsene sind oft zu schwer, passen nicht ideal und verrutschen leicht. Besser ist es daher, auf einen passenden Kinderhelm zu setzen. Da Helme versteckte Beschädigungen aufweisen können, die ihre Schutzwirkung beeinträchtigen, ist es sinnvoll, einen neuen Helm zu kaufen.
Motorrad-Schutzkleidung für Kinder kann hingegen guten Gewissens auch aus zweiter Hand beschafft werden. Das ist günstiger – beeinträchtigt die Schutzwirkung aber nicht. Zur Grundausstattung für Kinder zählen: eine schützende Jacke, eine Hose sowie Stiefel und Handschuhe. Außerdem ist ein Rückenprotektor, der die Wirbelsäule schützt, ratsam.
Abbildung 1: pixabay.com © Apfelkren (CCO Creative Commons)
Abbildung 2: pixabay.com © ElasticComputeFarm (CCO Creative Commons)
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