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Der richtige Umgang mit dem Familienhund – ein Hundegeschirr hilft





Hunde und Kinder können die besten Spielkameraden sein, doch nicht immer gelingt es, eine innige Freundschaft zum Vierbeiner herzustellen. Hunde haben ihre eigene Persönlichkeit, genauso wie Menschen. Damit Familienhunde sich einordnen können und zu glücklichen Familienmitgliedern werden, braucht es gewisse Regeln.

Doch selbst der perfekt integrierte Familienhund kann beim Spaziergang zur nervlichen Belastung werden, nämlich dann, wenn er zieht und zerrt und gar nicht daran denkt, auf Frauchen oder Herrchen zu hören. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Hund das Bei-Fuß-Laufen beizubringen. Wie ein Hundegeschirr dabei hilft und was Besitzer sonst noch tun können, ist Thema dieses Artikels.


Kinder und Hund in trauter Gemeinschaft – so entspannt soll es auch auf dem Spaziergang zugehen.

Spaziergang ohne Stress: So sieht der Idealfall aus

Der ideale Spaziergang, der für Hund und Mensch gleichermaßen Spaß macht, hat nichts mit Gezerre an der Leine zu tun. Sind Hunde leinenführig, dann traben sie locker neben ihrem Menschen her, bleiben nicht unverhofft stehen oder zerren den Menschen zu einer gewünschten Stelle. Sie orientieren sich am Menschen, vertrauen ihm und ordnen sich unter.

Manche Hunde mögen keine Leinen

Nicht alle Hunde mögen Leinen. Es ist ihnen unangenehm, dass die Leine am Halsband eingehakt wird, und sie versuchen, dem zu entgehen, indem sie daran zerren. In der Doktorarbeit von Ulla Olsen, Tierärztin aus Winterthur (Schweiz) steht folgendes:

Ein generelles Anleinen von Hunden bedeutet einen drastischen Eingriff in ihr angeborenes Verhalten und bedeutet Einschränkungen im sozialen Bereich, die mit Leiden verbunden sind. Je nach Rassezugehörigkeit kann es als erhebliches Leiden angesehen werden.“

Vor diesem Hintergrund sollten Menschen ihrem Hund regelmäßig Freilauf gewähren. Das geht nur, wenn dieser entsprechend gut erzogen ist.

Allerdings gibt es auch Hunde, die sich an die Leine gewöhnt haben. Das Gezerre kann ihnen (fast) nichts mehr anhaben und es ist eine Art Pattsituation entstanden. Der Hund zieht, der Mensch zieht und am Ende ist keiner glücklich mit dem Spaziergang. Das Problem beim Ziehen ist, dass sich der Hund die Luftzufuhr abschnürt, und dass das starke Rucken an der Leine eine Verletzung des Kehlkopfes verursachen kann.

Martin Rütter geht in diesem Video darauf ein, warum Hunde an der Leine ziehen:

Ein Hundegeschirr als Lösung gegen das Ziehen

Es ist eine gute Idee, die Leine nicht am Halsband, sondern an einem Geschirr einzuhängen. Der Fachhandel hat verschiedene Lösungen herausgebracht, zwischen denen sich Hundehalter entscheiden müssen. Welches Hundegeschirr das richtige für den Familienhund ist, hängt von seinem Verhalten ab. Für Familienhunde, denen das Ziehen an der Leine abgewöhnt werden muss, empfiehlt sich ein Erziehungsgeschirr. Hunde, die bereits sicher und zuverlässig ohne Zerren den Spaziergang bewältigen, sind mit klassischen Hundegeschirren gut beraten.

Hundegeschirr mit variablem Brustgurt

Ein Hundegeschirr mit einem variablen Brustgurt ist zur Erziehung geeignet. Es zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Er besteht aus einem Gurt um den Brustkorb, der direkt hinter den Vorderbeinen verläuft. Zwischen den Schulterblättern sitzt ein Ring, in den ein Karabiner der Führleine eingehakt wird.
  • Etwas unter Schulterhöhe setzen links und rechts zwei Riemen an, die vor der Brust zusammenlaufen. Die Verbindung der beiden Riemen ist beweglich, da ein Riemen durch eine Öse geführt wird, an dessen Ende ein Karabiner sitzt. Dort wird das Halsband eingehakt. Am Ende des anderen Gurtes befindet sich ein Ring, in den die Führleine eingehakt wird.

Sind Brustgurt und Führleine korrekt angelegt, kann der Hundehalter den Hund kontrollieren, indem er durch sanften Zug am vorderen Ende der Leine den Brustgurt zusammenzieht. Dieses Signal veranlasst den Hund dazu, seine vorgelehnte Haltung, die so typisch für ziehende Hunde ist, aufzugeben und seine Muskulatur stattdessen zu entspannen. Der Vierbeiner lernt schnell, dass Ziehen für ihn keine Option ist. Im Vergleich zum Zerren am Halsband ist ein solches Geschirr wesentlich angenehmer und unterstützt effektiv dabei, dem Familienhund das Ziehen auf schonende Art abzugewöhnen.

Hundegeschirr mit festen Gurten

Ein Hundegeschirr mit festen Gurten eignet sich für Hunde, die kein Problem mit der Leinenführigkeit haben. Abgesehen davon sind sie ideal, um Kinder mit dem Familienhund einen Spaziergang machen zu lassen. Die Vorteile sind offensichtlich:

  • Es besteht keine Gefahr, dass die Kinder versehentlich zu fest am Halsband ziehen und dem Hund dadurch Schmerzen zufügen.
  • Der Hund kann sich nicht selber beim Spazierengehen die Luft abschnüren.
  • Falls sich der Hund erschreckt und unverhofft wegspringt, wird er sicher im Geschirr bleiben und sich nicht am Hals verletzen.
  • Der Hund kann sich nicht aus dem Geschirr winden, wie er es zum Beispiel bei einem zu locker sitzenden Halsband kann – vorausgesetzt, das Geschirr ist mit der idealen Weite angelegt.

Ein festes Geschirr ist für Hund und Mensch eine gute Lösung.

Erwachsene trainieren mit dem Hund, verspielte Kinder gehen einfach spazieren

Dass der Umgang mit variablen Geschirren Aufmerksamkeit, Bedacht und Behutsamkeit erfordert, sollte es nicht von Kindern eingesetzt werden, die die nötige Reife noch nicht mitbringen. Denn wenn der Brustgurt ruckartig und stark zusammengezogen wird, kann das für den Hund schmerzhaft sein. Deshalb ist es ratsam, ein Erziehungsgeschirr und ein festes Geschirr im Haus zu haben, damit alle Familienmitglieder mit ihrem Vierbeiner spazieren gehen können.

Übrigens: Hat der Hund einmal fest verankert, nicht an der Leine zu ziehen, kann das variable Erziehungsgeschirr immer öfter im Schrank bleiben. Dann kann der treue, loyale und aktive Hund ohne Einschränkung auf Tour gehen.

Be a tree“ – Wie Hundehalter mit Geduld ans Ziel kommen

Der Trick „be a tree“ (Sei ein Baum) bedeutet, dass der Mensch stehen bleibt, sobald der Hund mit dem Ziehen beginnt. Er bleibt so lange stehen, bis der Hund sich am Menschen orientiert und den Zug aufgibt. Ist das geschehen, geht der Spaziergang weiter. Es ist anfangs ein echter stop-and-go-Spaziergang, der sicherlich für verwunderte Blicke von Passanten sorgen wird. Abgesehen davon dauert ein solcher Spaziergang wesentlich länger. Mensch und Hund müssen dazulernen. Der Mensch, weil er Geduld und Zeit braucht. Der Hund, weil ihn das ständige Stehenbleiben nervt. Er muss sein Verhalten ändern. Hält der Mensch die Geduld aufrecht, hat der Hund schon bald den stop-and-go-Modus satt und lernt, dass eine lockere Leine zum Ziel führt.

Quelle:

pixabay.com © Pexels (CCO Public Domain)

pixabay.com © Tomasz_Mikolajczyk (CCO Public Domain)

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