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Körperhygiene von Kindern – das ist (un)nötig

Kinder und Erwachsene haben ein unterschiedliches Reinheitsempfinden. Während viele Erwachsene das Bedürfnis verspüren, täglich duschen oder baden zu gehen, ist die Körperpflege für Kinder reine Zeitverschwendung. Doch Eltern sollten ihr Sauberkeitsgefühl nicht auf die Kinder übertragen, denn die Kinderhaut hat ganz andere Ansprüche als die von Erwachsenen.
Unabhängig davon, ob Badewanne oder eine individuelle Duschkabine wie diese hier: Kindern ist es egal, ob das Badezimmer einer Wohlfühloase gleicht. Sie erkunden lieber die Welt mit ihren Händen, sind draußen aktiv, machen sich schmutzig und kümmern sich nicht darum, ob sie ordentlich aussehen. Und im Gegensatz zur üblichen Meinung erhöht dieser Forschungsdrang nicht zwangsläufig die Ansteckungsgefahr, auch wenn Bakterien und Keime überall lauern. Natürlich sollte man Kinder davon abhalten, beispielsweise in der Toilette oder im Mülleimer zu spielen, doch ihnen keine peniblen Sauberkeitsvorschriften vorsetzen.
Stattdessen sollte man sich vor Augen führen, dass Kinder für alles eine Erklärung brauchen, um die Zusammenhänge der Welt zu begreifen. Doch erst größere Schulkinder verstehen, dass durch das Reinigen der Haut schädliche Bakterien abgewaschen werden. Für Kleinkinder ist die Körperhygiene hingegen langweilig und störend, doch mit kleinen Tricks wie bunten Waschlappen oder Spielzeug im Waschbecken können Eltern die tägliche Körperhygiene interessanter machen. Generell gilt laut der Kinderpsychologin Helga Gürtler: „Alle Kinder haben – zumindest phasenweise – ein gestörtes Verhältnis zur Hygiene.“
Altersgerechte Körperpflege
Die Haut von Kindern ist im Gegensatz zur Haut von Erwachsenen viel empfindlicher und sollte besonders gepflegt werden. Entsprechend des Alters gibt es Richtlinien, an die man sich halten kann:
- Babys bis zwei Jahre: In diesem Alter baut die Haut ihre natürliche Barrierefunktion auf und Hautfeuchtigkeit und pH-Wert gleichen sich den Werten von Erwachsenen an. Da zu häufiges Baden die hauteigenen Schutzmechanismen stören kann, sollten Babys nicht mehr als zwei Mal die Woche für maximal 10 Minuten gebadet werden. Nach dem Baden sollte die zarte Babyhaut mit entsprechenden Pflegeprodukten eingecremt werden.
- Kinder zwischen 2 und 11 Jahren: Auch in diesem Alter sollten Kinder nicht zu häufig baden oder duschen, da ansonsten die Haut austrocknet. Auf Duschgel sollte weitestgehend verzichtet werden, da die Duftstoffe die Haut angreifen können. Die Haarwäsche mit Shampoo ist nur einmal pro Woche nötig.
- Kinder ab 11 Jahren: Ab Beginn der Pubertät sollten Kinder täglich duschen oder baden, um die ölige Haut zu reinigen. Da die Kinder ein Bewusstsein für die eigene Körperhygiene entwickeln, merken sie selbst, was ihre Haut benötigt.
Der Intimbereich, das Gesicht und die Achseln sollten jedoch täglich morgens und abends mit warmem Wasser gereinigt werden. Regelmäßiges Händewaschen mit Seife ist unerlässlich, um die Weitergabe von Keimen zu unterbinden. Merken die Eltern, dass die Haut der Kinder ausgetrocknet ist, können sie mit einer Hautlotion ohne Duftstoffe nachfetten. Kommen die Kinder jedoch schmutzig und verdreckt vom Spielen oder dem Sport nach Hause, dann lässt es sich nicht vermeiden, die Kinder auch mehrmals die Woche zu duschen. Ansonsten gilt: Weniger ist mehr!

Bildrechte: Flickr Bubble Bath Kevin Stanchfield CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
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